
Mit dem näher rückenden Start der Afrika-Cup-Endrunde 2025 beginnt für Nationaltrainer, Spieler und Verbände eine der wichtigsten Phasen der Turniervorbereitung. Noch bevor der erste Ball rollt, müssen im Hintergrund bereits zahlreiche strategische Entscheidungen getroffen werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die sogenannten vorläufigen Kaderlisten, die alle qualifizierten Nationen fristgerecht beim afrikanischen Fußballverband CAF einreichen müssen. Für viele Trainer ist dies der erste echte Härtetest auf dem Weg zum Turnier.
Diese erste Nominierungsphase ist von großer Bedeutung, denn sie legt den Grundstein für den späteren Turnierkader. Die Verbände müssen eine erweiterte Liste mit bis zu 55 Spielern übermitteln. Nur Akteure, die auf dieser Liste stehen, dürfen später überhaupt für die finale Mannschaft berücksichtigt werden. Nachnominierungen von außerhalb dieser Liste sind nicht erlaubt, was den Auswahlprozess umso sensibler macht. Jeder Name, der vergessen wird, kann sich später als folgenschwerer Fehler herausstellen – vor allem dann, wenn sich ein wichtiger Stammspieler verletzt.
Viele Nationaltrainer stehen deshalb vor einem echten Balanceakt. Einerseits möchten sie möglichst vielen formstarken Spielern die Chance geben, sich im Training und in Testspielen zu zeigen. Andererseits wollen sie ihre Konkurrenz nicht frühzeitig über ihre Pläne informieren. Aus diesem Grund halten manche Verbände ihre vorläufigen Listen streng geheim, während andere bewusst erste Namen an die Öffentlichkeit bringen, um Transparenz zu zeigen und Spekulationen zu steuern.
In den kommenden Wochen folgt dann die nächste entscheidende Etappe: die Bekanntgabe der endgültigen Turnierkader. Diese bestehen traditionell aus 23 Spielern, die das Land bei der Afrikameisterschaft vertreten dürfen. Dieses Datum ist für viele Spieler ein emotionaler Wendepunkt. Für einige geht ein lang gehegter Traum in Erfüllung, für andere zerplatzt die Hoffnung auf die Teilnahme an einem der größten Fußballturniere der Welt. Trainer müssen in dieser Phase nicht nur sportliche, sondern auch menschlich schwierige Entscheidungen treffen.
Besonders brisant ist die Situation, weil Verletzungen, Formschwankungen und Vereinswechsel in dieser Zeit eine große Rolle spielen. Spieler, die heute als gesetzt gelten, könnten morgen ausfallen. Gleichzeitig drängen junge Talente nach, die in ihren Klubmannschaften starke Leistungen zeigen und auf ihre Chance im Nationalteam hoffen. Für die Trainer bedeutet das: ständiges Beobachten, Analysieren und Abwägen bis zur letzten Minute.
Einige Nationaltrainer setzen deshalb auf eine Zwischenstrategie. Sie planen, schon vor der offiziellen Frist kleinere Vorauswahlen zu veröffentlichen, um den Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft zu strukturieren. Diese sogenannten „Shortlists“ helfen dabei, die Vorbereitung besser zu steuern, Trainingslager gezielt zu planen und die taktischen Abläufe frühzeitig einzustudieren.
Für die Fans auf dem gesamten afrikanischen Kontinent beginnt der Afrika-Cup damit schon lange vor dem Eröffnungsspiel. In sozialen Netzwerken und Fanforen wird heftig über mögliche Nominierungen diskutiert. Welche Stars sind dabei? Welche Überraschungen könnten es in den Kader schaffen? Welche Legenden erleben vielleicht ihr letztes großes Turnier? All diese Fragen sorgen schon jetzt für Spannung und Vorfreude.
Fest steht: Mit der Einreichung der ersten Kaderlisten ist die CAN 2025 endgültig in ihre heiße Phase eingetreten. Für die Trainer beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, für die Spieler ein Kampf um jeden einzelnen Platz – und für die Fans eine Zeit voller Hoffnungen, Träume und großer Erwartungen.