
Dan Friedkin, der texanische Milliardär hinter der Friedkin Group, hat sich in den letzten Monaten eine der einflussreichsten Positionen im europäischen Fußball gesichert. Der Grund dafür: Seine zentrale Rolle in der European Football Clubs (EFC) Institution, einer mächtigen Vereinigung von Spitzenklubs, die sich maßgeblich mit kommerziellen Themen, TV-Rechten und der Zukunft des europäischen Fußballs befasst.
Bei der Generalversammlung der EFC, die kürzlich in Rom stattfand, bekundete etwa Nasser Al-Khelaïfi, Präsident von Paris Saint-Germain, öffentlich seinen Respekt für Friedkin. Al-Khelaïfi lobte ihn für seine „außergewöhnliche Arbeit“ und bezeichnete ihn als einen der elegantesten Menschen, die er je getroffen habe. Es sei kaum vorstellbar, dass die Versammlung ohne Friedkins Engagement so erfolgreich verlaufen wäre.
Friedkin ist nicht nur ein stiller Inhaber: Er sitzt auch im Vorstand der EFC – einem Kreis, dem unter anderem die CEOs von Bayern München und der City Football Group sowie die Eigentümer von Atletico Madrid, Celtic, Feyenoord und Malmö angehören. Diese Vereinigung dient als Plattform, um nicht nur wirtschaftliche, sondern auch sportpolitische Fragen zu verhandeln: Welche Rolle spielen TV-Einnahmen? Wie sollen die europäischen Wettbewerbe strukturiert sein? Und wie wird das Verhältnis zu UEFA und Ligen künftig aussehen?
Besonders bemerkenswert ist Friedkins Einfluss im sogenannten UC3-Joint-Venture, das die finanziellen Einkünfte aus Übertragungsrechten und kommerziellen Geschäften in Europa verwaltet. Durch seine Beteiligung in diesem Modell hat Friedkin nicht nur Mitspracherecht, sondern auch die Chance, strategisch wichtige Entscheidungen zu beeinflussen – etwa bei Fragen rund um Finanzregeln, Spielorte im Ausland oder den Wandel im Klubbesitz.
Für Everton ist dieser Aufstieg von Friedkin an der Spitze solcher Gremien von enormer Bedeutung. Der Klub war in der Vergangenheit mehrfach durch finanzielle Turbulenzen geprägt und hatte unter früheren Besitzern Schwierigkeiten, auf Augenhöhe mit den großen europäischen Vereinen zu agieren. Mit Friedkin an der Spitze jedoch hat Everton nun einen direkten Draht zu den Entscheidungsgremien, die die kommerzielle und strukturelle Zukunft des europäischen Fußballs bestimmen.
Diese neue Position bringt nicht nur Prestige, sondern auch strategische Vorteile: Everton hat so eine Stimme in Debatten über TV-Verträge, Finanzregulativen und mögliche Expansionen – Themen, die für den langfristigen Wiederaufstieg des Vereins essenziell sein können. Friedkin könnte die Interessen des Klubs nicht nur national, sondern auf Kontinentalebene vertreten und so Everton langfristig stärken.
Zudem zeigt sein Engagement, dass die Friedkin Group nicht nur als Investor auftritt, sondern auch als aktiver Gestalter im europäischen Fußball. Für einige Beobachter ist dieser Schritt eine bewusste Absicht, Everton nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich in eine neue Ära zu führen – weg von kurzfristigen Investitionen hin zu nachhaltiger Macht und Einfluss.
Abschließend lässt sich sagen: Dan Friedkin ist längst nicht mehr nur der stolze Nachrichtenschlag bei Everton. Er ist zu einer Schlüsselfigur auf der europäischen Fußballbühne geworden – einer, der wirklich mitreden kann, wenn es um die Zukunft des Sports geht. Und das könnte Everton in den kommenden Jahren massiv zugutekommen.