
Liverpool-Trainer Arne Slot hat klargestellt, dass ein Transfer auf der zentralen Verteidigerposition im Januar für ihn aktuell keine Priorität hat. Trotz anhaltender Spekulationen über Verstärkungen im Abwehrzentrum sieht Slot andere Baustellen im Kader als dringender an und bekräftigt sein Vertrauen in den vorhandenen Defensivpool.
In einer Pressekonferenz kurz vor dem Premier-League-Spiel gegen Nottingham Forest erklärte Slot, dass ein neuer Innenverteidiger „das Letzte“ sei, woran er in diesem Moment denkt. Dabei räumte er ein, dass sein Sportdirektor möglicherweise andere Sichtweisen haben könnte, er selbst aber den Fokus auf andere Positionen legt. Slot betonte, dass er momentan nicht daran arbeitet, einen weiteren Stammverteidiger zu verpflichten.
Defensiv-Optionen ausreichend vorhanden – laut Slot
Liverpool verfügt laut Slot über drei gelernte Innenverteidiger – was ihm das Gefühl gibt, die Defensive sei nicht unterbesetzt. Darüber hinaus nennt er Spieler wie Ryan Gravenberch und Wataru Endō sowie Linksverteidiger Andy Robertson, die in Notfällen in der Innenverteidigung aushelfen können. Diese Vielseitigkeit nutzt er als Argument, um einen teuren Wintertransfer in der Abwehr abzuwenden.
Verletzung von Leoni birgt Risiko
Allerdings stellt sich die Situation angesichts der Verletzung von Giovanni Leoni komplizierter dar. Der junge Innenverteidiger war erst im Sommer von Parma zu Liverpool gewechselt und galt als möglicher Zukunftswerter für die Defensive. Nun wird Leoni Berichten zufolge über einen längeren Zeitraum ausfallen – ein herber Rückschlag für die Kaderplanung.
Slot zeigte sich dennoch gelassen: Er bezeichnete das Risiko eines weiteren Ausfalls als bekanntes Problem, das man bewusst eingegangen sei. Der Trainer betonte, dass man bewusst auf flexible und vielseitige Spieler setze – nicht ausschließlich auf reine Innenverteidiger. So könne man im Kader bestimmte defensive Ausfälle intern abfangen, ohne zwingend nach externen Lösungen greifen zu müssen.
Marc Guéhi: Spekulationen ohne Umsetzung
Ein weiterer Name, der bereits mit den Reds in Verbindung gebracht wurde, ist der Innenverteidiger Marc Guéhi von Crystal Palace. Im Sommer hatte Liverpool Interesse gezeigt, doch ein Deal kam nicht zustande. Guéhi steht Berichten zufolge im kommenden Sommer ablösefrei zur Verfügung, was ihn für Liverpool weiterhin interessant macht. Slot und der Verein wollen laut Medienberichten vielleicht erst dann zuschlagen – wenn es finanziell sinnvoller ist.
Slot verteidigt seine Transferstrategie
Der 45-jährige Trainer erklärt, dass ein ausgewogenes Kadermanagement für ihn essenziell ist. Weil Liverpool vergangene Transferfenster große Summen ausgegeben hat, müsse man nicht zwangsläufig in jeder Phase des Jahres nachlegen. Slot verweist darauf, dass der Kader bereits talentiert ist, und erinnert daran, dass man vorerst auf Qualität statt Quantität setzt.
Zudem hält er sich eine gewisse Option offen: Sollten sich Verletzungen häufen oder eine attraktive Gelegenheit auf dem Markt bieten, wäre ein Wintertransfer prinzipiell nicht ausgeschlossen. Doch aktuell sieht er genauere Schwachstellen in anderen Bereichen als in der Innenverteidigung.
Fazit
Slots Aussage ist ein deutliches Signal: Liverpool wird im Januar nicht zwangsläufig einen neuen Innenverteidiger verpflichten, sondern gezielt abwägen, ob ein solcher Transfer wirklich nötig ist. Trotz personeller Engpässe durch Leoni zeigt sich der Coach überzeugt von den vorhandenen Alternativen – und behält damit die Kontrolle über seine Kaderplanung. Ob Liverpool in den kommenden Wochen doch noch aktiv wird, wird stark von weiteren Entwicklungen wie Verletzungen oder Marktchancen abhängen.